2024 | © Michael Cremer
© Michael Cremer

Mallnitzer Wanderwochen 2024

SPÄTSOMMERGENUSS KURZ VOR DEM WINTEREINBRUCH

 

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Ressort Wandern

Im August tourte der Mülheimer Alpenverein wieder mit einer Sektionsgruppe durch die Natur der Mallnitzer Täler und Berge. Mitten im Nationalpark Hohe Tauern brauchte es wiederum keinen logistischen Aufwand, um schöne Wanderungen zu unternehmen. Von der Villa Talheim im Ortskern von Mallnitz aus ging es direkt in die umliegenden Täler, aber auch ins Hochgebirge.

Auch die Sektionshütte am Böseck (2.834m) war diesmal Ziel einer Bergtour und eine ganz besondere Unternehmung. Denn es ging durch teils wegloses Gelände vom Tauerntal zur Mauernitzscharte und von hier weiter über den Westerfrölkeweg bis zur Böseckhütte (2.594m). Nach einer ausgedehnten Mittagspause auf und an der Hütte mit fantastischem Blick über das alpine Arbeitsgebiet des Mülheimer Alpenvereins gelang es zum Glück noch vor dem Eintreffen einer Gewitterfront wieder im Tal zu sein.

Dagegen „lauschig“ war die Runde durchs Dösental bis zur Konradlake unterhalb der Dösenhütte und dem Arthur-von-Schmid-Haus am Säuleck (3.086m). Hier sorgten insbesondere die zahlreichen Enten für Unterhaltung, aber auch das Vieh, das sich malerisch in der zauberhaften Landschaft in Szene setzte. Und während der Aufstieg noch vom Mallnitzer Wanderbus unterstützt wurde, ging es beim Abstieg auch ohne – über die sonnigen Wiesen des Tals oberhalb von Mallnitz.

Immer obligatorisch ist eine Wanderung durchs Seebachtal. Denn es ist ohne Zweifel eins der schönsten in Kärnten. Stappitzer See und die zahlreichen Wasserfälle bieten ein einmaliges Setting, und der fjordartige Talverlauf führt bis an die Hochalmspitze (3.360m), die Königin der Hohen Tauern. Dass auch eine Einkehr auf der urigen Schwussnerhütte zum Pflichtprogramm dieser Tour gehört, darf nicht unerwähnt bleiben, weil die Kärntner Schmankerl kaum mit einer besseren Kulisse genossen werden könnten.

2024 | © Michael Cremer
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Ein künstlerisches Glanzlicht der Natur sind auch die beiden Schluchten, durch die der Mallnitzbach sich bis ins 600 Höhenmeter tiefergelegene Obervellach fräst. Dabei haben Rabisch- und Groppensteinschlucht ganz unterschiedliche Charaktere. Während die Rabischschlucht eher „verwunschen“ daherkommt, wirkt die Groppensteinschlucht absolut „abenteuerlich“. Denn der Weg führt als Steg durch die steilen Felswände oberhalb des reißenden Gebirgsbachs. Ein Eis oder ein Stück Kuchen im malerischen Ortskern von Obervellach kompensieren den Kalorienverlust aber recht schnell wieder.

Die angesetzte Querung vom Hannoverhaus am Ankogel (3.252m) in Richtung Celler Hütte an der Mojsisovicsspitz (2.903m) musste dann aufgrund des Wetters allerdings gecancelt werden. Der dichte Nebel machte diese Tour zwar nicht unmöglich, wohl aber nicht besonders aussichtsreich. Stattdessen ging es übers Tauerntal längs der alten Römerstraßen übers Tauernkreuz und das Tauernhaus bis zur Hagener Hütte (2.446m) am Niederen Tauern. Der dichte Nebel lenkte den Blick und die Aufmerksamkeit auf die prächtige Flora am Wegesrand. Und gerade die Stille der Natur im Nebel machte den Aufstieg zu einem intensiven Bergerlebnis, das durch die hervorragende Kulinarik der Wirtsleute dann noch gesteigert wurde. So gestärkt konnte auch der sich auflösende Nebel und das grandiose Panorama niemanden mehr etwas anhaben. Doch waren so die fürs Foto posierenden Murmeltiere wieder sichtbar, ebenso die Jamnighütte am Weg, die zum allgemeinen Leid allerdings Ruhetag hatte.

Ein Ausflug zum „Himmelbauern“, hoch oben über dem Mölltal, kompensierte diesen Verlust allerdings, ebenso der Besuch der alten Stockermühlen. Die Zeit in Mallnitz und der Villa Talheim endete wie immer zu schnell, letztlich aber vielleicht gerade richtig. Denn schon kurz nach der Abreise kehrte am Alpenhautkamm schon der Winter ein, sodass die Hütten am Tauernhöhenweg vorzeitig schließen mussten. Auf ein Wiedersehen dann im nächsten Jahr, wenn wir hoffentlich wieder Gäste in Mallnitz und der Villa Talheim sein dürfen.